Hamburg/Berlin, 23.06.2025 – Während für Marken eine Social-Media-Präsenz längst zum Standard gehört, geht der Einfluss sozialer Plattformen für die Finanzbranche weit darüber hinaus. Wer junge Zielgruppen erreichen will, muss dort sein, wo heute nicht nur Informationen gesucht, sondern auch Finanzentscheidungen getroffen und Produkte direkt abgeschlossen werden: auf Social Media. Eine neue, repräsentative Studie der Digitalagentur TLGG und des Marktforschungsunternehmens Appinio zeigt jetzt, dass soziale Netzwerke nicht nur Informations-, sondern auch direkte Abschlusskanäle für Finanzprodukte sind. Die Untersuchung beleuchtet das Finanzverhalten von 1.000 Social-Media-Nutzer:innen der Generationen Z und Y und liefert Banken entscheidende Insights.
Das zentrale Ergebnis: Social Media ist nicht nur Inspiration, sondern ein konkreter Abschlusspunkt für Finanzprodukte. Die Studie offenbart einen Paradigmenwechsel im Finanzbereich:
- 52 % der Gen Z und 45 % der Gen Y würden einen Account bei einem Finanzdienstleister eher über Social Media anlegen als über klassische Kanäle.
- 43 % der Gen Z und 37% der Gen Y würden Verträge für Finanzprodukte eher direkt über Plattformen wie Instagram oder TikTok abschließen als über klassische Kanäle.
„Was im Lifestyle-Segment längst Standard ist, gilt nun auch für erklärungsbedürftige Produkte wie Finanzdienstleistungen“, sagt Max Orgeldinger, Geschäftsführer von TLGG. „Social Media entwickelt sich für Gen Z und Y vom Informations- zum Transaktionskanal. Banken müssen ihre Angebote, Prozesse und Kommunikation konsequent ‚Social-First‘ denken, um relevant zu bleiben und das Potenzial dieser direkten Abschlusskanäle voll auszuschöpfen.“
Die Studie identifizierte mittels einer detaillierten regressionsbasierten Treiberanalyse von 42 Merkmalen auf Anbieter- und Produktebene, welche Faktoren den Abschluss von Finanzprodukten über soziale Netzwerke maßgeblich fördern. Die Ergebnisse zeigen, dass bestimmte Faktoren die Abschlusswahrscheinlichkeit über Social Media deutlich beeinflussen – oft unbewusst für die Nutzer:innen:
- 36 % der durch das Modell erklärten Unterschiede in der Wahrscheinlichkeit, Social Media für einen Vertragsabschluss bei einem Finanzdienstleister zu nutzen, lassen sich auf die starke Markenpräsenz des Anbieters in sozialen Netzwerken zurückführen.
- 21 % der erklärten Unterschiede gehen allein auf Produktvorstellungen durch (F)influencer zurück.
Johanna Lück, Senior Customer Success Manager & Agency & Advertising Expert bei Appinio, ordnet die Ergebnisse so ein: „Bei einem komplexen Konstrukt wie der Kaufwahrscheinlichkeit gelten bereits 20 % erklärte Unterschiede im Verhalten als gutes Ergebnis. Unsere Modelle konnten sogar bis zu 50 % der gemessenen Unterschiede im Social-Commerce-Verhalten bei Finanzprodukten erklären. Mit diesem Wissen kann Kommunikation noch gezielter auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Zielgruppe angepasst werden.“